Tobelweg 1, Ortsmuseum Küsnacht und Musikschule Küsnacht
Die Wasserkraft des Tobelbaches wurde früher zur Versorgung der ehemaligen Spinnerei am Tobelweg 2-4 genutzt. Von dort wurde das Wasser in das Untergeschoss der Obermühle am Tobelweg 1 und teilweise in das benachbarte Sägewerk umgeleitet, bevor es in den Dorfbach zurückgeführt wurde. Die Obermühle, eine von drei Mühlen im alten Küsnacht, wurde 1567 und 1616 erbaut. Im Juli 1778 löschte eine Überschwemmungskatastrophe das Leben der Müllerfamilie aus. Die Obermühle überstand die Flut, aber die Sägerei und die Scheune mit Schweinestall wurden weggerissen. Der Mühlenbetrieb endete 1876, und das Gebäude wurde zu bescheidenen Wohnungen umgebaut. Das Untergeschoss wurde ab 1906 von der Firma Deco AG als Lagerplatz genutzt. Von 1913 bis 1951 diente die Obere Mühle als Gemeindebad. 1976 wurde die Restaurierung der Oberen Mühle sowie der ehemaligen Spinnerei entschieden, und zusätzlich wurde beschlossen, das Gebäude als Ortsmuseum und Musikschule zu nutzen.
Quellen:
Küsnachter Jahrheft 2023: 40 Jahre in der Oberen Mühle; Golo Feige, Elisabeth Abgottspon, Hans-Peter Fehr, S. 129ff.
Tobelweg 2–4, ehemaliges Werk- bzw. Fabrikgebäude
1812 wurde anstelle der ehemaligen Stallungen der Oberen Mühle eine Fabrikliegenschaft für eine Baumwollspinnerei errichtet. Nach verschiedenen Besitzerwechseln übernahm 1824 die Gesellschaft für mechanische Spinnereimaschinen das Gebäude, ab 1840 gehörte es Herrn Wild-Lüthi und wurde später zur Firma Vogt und Wild. 1884 wurden unter Helbling und ab 1890 unter Helbling und Co. Lampen, Bade-, Dusch- und Waschanlagen sowie Petrol-Kochherde hergestellt. Die Fabrik ging später an die Deco AG über und diente als Lagerhaus für sanitäre Apparate. Seit 1976 ist das ehemalige Fabrikgebäude im Besitz der Gemeinde Küsnacht.
Quellen:
Küsnachter Jahrheft 1983: Das Küsnachter Werkgebäude; Heinrich R. Schollenberger, S. 59ff.