Dorfbrunnen
Auf Küsnachter Gemeindegebiet gibt es über siebzig Brunnen. Im Mittelalter wurden Brunnen mit Quellwasser durch hölzerne Leitungen («Teucheln», «Tüüchel») versorgt, die meist Privateigentum waren und von mehreren Familien geteilt wurden. Später bildeten Bewohner gemeinsame Brunnengenossenschaften, um Quellwasser zu nutzen, das dann in Brunnenstuben aufgeteilt wurde. Im Jahr 1911 übernahm die Politische Gemeinde Küsnacht die privaten Genossenschaften, und die Wasserversorgung wurde ausgebaut. Heute sind 22% des in Küsnacht konsumierten Wassers Quellwasser, 3% Grundwasser und 75% Seewasser.
Quellen:
Brunnenkarte, Verschönerungsverein Küsnacht, 2005.
Küsnachter Jahrheft 1999: Küsnachter Brunnen – wenig beachteter Reichtum; Hilde Welti , S. 14ff.
Küsnachter Jahrheft 1999: Ohne Wasser kein Leben: Unsere Wasserversorgung; Hans Blarer, Alfred Schmalz, S. 26ff.
Gemeindehaus
Der älteste Teil des Gemeindehauses stammt aus dem Jahr 1824. 1956 bis 1958 wurde das alte Gemeindehaus umgebaut, zwei neue Trakte des Gemeindehauses errichtet und der Dorfplatz renoviert. 1961 gestaltete der Künstler Alois Carigiet ein Wandgemälde über zwei Stockwerke im Treppenhaus des Gemeindehauses. 1987 bis 1989 wurde das Gemeindehaus einer Gesamtsanierung unterzogen.
Quellen:
Zwei Führungen durch den Küsnachter Dorfkern; Erwin Kuen, 1988, S. 16.
Historisches Lexikon der Schweiz, Küsnacht (ZH), 05.11.2007.
Reformierte Kirche Küsnacht: Wenn durch Kunstwerke Orte entstehen; Rebecca Gericke, 30.6.2020.
Restaurant «Zum Ochsen»
Die Gemeinde Küsnacht liess das 1964 übernommene Doppelhaus Dorfstrasse 25/27 mit dem Restaurant «Zum Ochsen» 1967/68 renovieren, wobei das für Weinbauernhäuser typische, tiefliegende Bodenniveau beibehalten wurde. Die Jahrzahl 1651 über dem Restaurant-Eingang weist auf das Baujahr hin und das Wappen über dem Osteingang erinnert an den Bauherrn Oberst Heinrich Lochmann. Die Wirtschaft geht vermutlich auf das 19. Jahrhundert zurück und war noch um 1900 mit einer Metzgerei verbunden. Das Standbild des Ochsen aus dem 19. Jahrhundert stellt als Erkennungszeichen das Leittier der Metzger dar. Bei der Renovation erhielt es neuen Goldglanz.
Jahrhundertelang waren die meisten Gastwirte in Küsnacht auch Rebbauern. Später waren die Gastwirte oft auch noch Metzger, dem Restaurant war die Metzgerei angegliedert. Oder sie waren Bäcker oder Schuhmacher.
Quellen:
Küsnachter Jahrheft 1969: Dorfchronik über das Jahr 1968; Martin Wolf, S. 70.
Küsnachter Jahrheft 1990: Küsnachter Gaststätten aus alter Zeit; Erwin Kuen, S. 17ff.
Zürcher Denkmalpflege, 6. Bericht, 1968/1969, S. 77.